MARE NEIN!
"Fragen und Fakten" der Gemeinde im Check
Am 28. August hat die Gemeinde reagiert und eine Mitteilung im Netz publiziert. Wir gehen auf die einzelnen Behauptungen ein und stellen wieder einmal fest: Die Geinde schreibt viel ohne irgendwas konkret zu belegen.
Warum will die Gemeinde das Land sichern?
"Weil sie so sicherstellen kann, dass die Parzelle im Einklang mit der langfristigen Entwicklung des Südiareals steht. Und sie kann die Nutzung steuern: So bleibt ein Restaurant als Treffpunkt für Hochdorf erhalten und das Land kann langfristig gewinnbringend und im Sinne aller entwickelt werden."
Warum musste das Mare dann schliessen, wenn doch ein Treffpunkt so wichtig und erhaltenswert ist für Hochdorf?
Welche langfristige Entwicklung genau?
Ist der Kaufpreis von 2.63 Mio. Franken angemessen?
"Nach einer Umzonung steigt der Wert des Grundstücks gemäss einer unabhängigen Bewertung auf 5.7 Mio. Franken. Das bedeutet eine Wertsteigerung von über 3.0 Mio. Franken – eine direkte Stärkung der Gemeindefinanzen. Der Verkäuferschaft liegt zudem bereits ein weiteres Angebot in der gleichen Höhe vor."
Wo ist diese Bewertung? Warum ist sie nicht in der Botschaft zu lesen? Und warum überlässt die Gemeinde das Ganze nicht der zweiten Käuferschaft? Auch hierzu keine Antworten.
Verfügt die Gemeinde über die finanziellen Möglichkeiten für den Kauf?
Ja. Die Erfolgsrechnung der Gemeinde steht zwar derzeit unter Druck – wegen steigender Sozialausgaben, höherer Lehrerlöhne und Mindereinnahmen aus der Steuergesetzrevision. Dies beeinträchtigt aber Investitionen ins Finanzvermögen nicht. Im Gegenteil: Mit einer aktiven Bodenpolitik wie im Südiareal oder dem Kauf des Mare-Grundstücks sichert die Gemeinde langfristig neue Ertragsquellen und stellt die Weichen für eine gesunde Entwicklung der Steuerkraft. Die entstehenden Kosten für die Finanzierung können durch eine Vermietung der Liegenschaft mehr als gedeckt werden.
Welche Rendite erzielt das Gebäude? Wie hoch ist der Pachtzins? All dies verschweigt die Gemeinde nach wie vor. Warum?
Müssen wegen des Liegenschaftskaufs andere Investitionen warten?
Nein. Der Kauf ist eine Investition ins Finanzvermögen. Solche Investitionen belasten die Verschuldung der Gemeinde nicht, da ihnen ein gleichwertiger Vermögenswert gegenübersteht. Im Gegenteil: Der erwähnte Wertzuwachs durch Umzonung verbessert die Finanzlage und schafft Spielraum für Investitionen ins Verwaltungsvermögen, das heisst in Schulen, Strassen oder Infrastruktur.
Warum schreibt dann die Controlling-Kommission, dass sie die Annahme empfiehlt, "auch wenn dazu weitere Fremdmittel nötig sind und weitere Investitionen in anderen Bereichen auf die Umsetzung warten"?
Und welche Umzonung? Steht die schon fest? Die Gemeinde möchte ja 7 bis 10 Jahre das Restaurant in Betrieb sehen. Heisst: Der "Gewinn" wird erst dann, wenn überhaupt, erzielt. Wie viel kostet uns das Ganze bis dahin genau, wenn keine Rendite erzielt wird?
Verhindert der Bach hinter dem Gebäude den Zugang zum Südiareal?
Nein. Querungen wie Wege, Strassen oder Brücken sind gemäss Gewässerschutzgesetz zulässig. Im Masterplan Südiareal ist für den Brunnenmöslibach zudem eine Verlegung und ökologische Aufwertung vorgesehen. Der Bach wird damit zum Gewinn für das Areal. Der Kanton unterstützt dieses Vorhaben und hat die Bachöffnung ins Gewässer-Bauprogramm 2025-2028 aufgenommen.
Wie genau soll eine Brücke über den Bach Platz finden auf diesem Grundstück mit den vorgegeben Abständen zum Gewässerraum? Wo steht in der Botschaft, dass dies genau der Plan ist für das Grundstück und warum sollte man eine Brücke darüber bauen? Und wie soll dann mit diesem Grundstück ein so enormer Gewinn erzielt werden, wie es die Gemeinde prophezeit?
Warum kauft die Gemeinde ein Restaurant?
Die Gemeinde will kein Restaurant selbst betreiben, sondern die Liegenschaft sichern und vermieten. Damit bleibt die gastronomische Nutzung – ein wichtiger Begegnungsort für Hochdorf – erhalten. Würde ein Privater kaufen, könnte die Nutzung jederzeit ändern und die Wirtschaftlichkeit der Nachbarparzellen des Südiareals beeinträchtigen. Zugelassen sind in dieser Zone 24 Meter hohe Bauten mit stark störenden Nutzungen. Dies gilt es zu verhindern.
Die Gemeinde muss nichts verhindern. Die freie evangelische Gemeinde möchte das Gebäude und Grundstück kaufen und nicht einen 24 Meter hohen Turm bauen. Das ist mit den Abständen zum Gewässerraum und der Strasse auch kaum möglich. Das ist Angstmacherei ohne Bezug zur Realität.
Und nochmals: Warum schloss das MARE, wenn dies doch ein wichtiger Begegnungsort ist und erhalten wird? Und was ist mit dem neuen Treffpunkt Brauiplatz, der für über 2 Millionen umgestaltet wird? Dort hat es ein Restaurant. Zwei konkurrenzierende Restaurants, beide im Gemeindebesitz?
Die
Was ist die Aufgabe einer Gemeinde? Sicher nicht, Immobilienmakler zu spielen oder ein unternehmerisches Risiko einzugehen, denn das Risiko tragen wir Steuerzahlende. Bereits jetzt sorgen die Immobilien für ein sattes Defizit und viele warten auf eine Sanierung. Das ist die Realität, belegbar mit Zahlen und echten Fakten.
Auch darum NEIN zum Mare Kauf, zu einer reinen Spekulation!